Seoul, Juli 2017
Im Rahmen des Recherche-Stipendiums, das ich vom Goethe Institut erhielt, begab ich mich gemeinsam mit meiner Kollegin Soo eunLee auf eine einmonatige Recherchereise nach Südkorea, die uns in die Städte Seoul und Gwangju führte.
Im Zuge unserer Recherche wollten wir in erster Linie die Tradition des koreanischen Pansori-Gesangs erkunden und in diesem Zusammenhang Protagonist*innen dieser Kunstform interviewen und kennenlernen. Ein weiterer Aspekt unserer Arbeit war unsere Auseinandersetzung mit unseren jeweiligen musikalischen Biografien. Ausgehend von Musikstücken, die für uns in verschiedenen Lebensphasen von Bedeutung waren, begaben wir uns in einen erzählerisch-musikalischen Dialog und erforschten, inwieweit unsere musikalischen Prägungen etwas über unsere jeweiligen kulturellen Hintergründe erzählten und inwieweit es möglich ist, jenseits der kulturellen Unterschiede musikalische Zusammenhänge instinktiv zu verstehen.
Während des Aufenthaltes trafen wir Künstler*innen aus unterschiedlichen Bereichen: Sänger*innen, Percussionist*innen, einen Sounddesigner, einen Komponisten und eine Regisseurin.
Mit Kim Sung Whan, Sounddesigner, Komponist und Sammler von Fieldrecordings, starteten wir zudem eine musikalische Kollaboration. Kim verarbeitete Fieldrecordings, die ich zuvor in Seoul gemacht hatte, zu Kompositionen. Die Klänge durch die sich „mein“ Seoul vermittelte, erfuhren durch seine Komposition eine Neuinterpretation. Auch mit dem Pansori-Sänger Iyo Ahn begaben wir uns in einen künstlerischen Dialog: Wir sandten ihm Texte, die Begebenheiten aus unserem Leben beschrieben, zu. Dieses biografische Material nahm er wiederum zum Ausgangspunkt, um daraus zwei Pansori-Stücke zu kreieren. Der dritte Musiker, mit dem wir zusammenarbeiteten, war der Percussionist Sangjin Hong. Er sollte bei der abschließenden Performance live mit seiner Trommel zu der Komposition von Kim Sung Whan improvisieren.
Zum Schluss entstand eine Performance, die sich aus autobiografischen und musikalischen Versatzstücken zusammensetze – anhand der persönlichen Erinnerungen und Assoziationen zu einzelnen Musikstücken entstand eine Refelxion über die kulturelle Identität jedes einzelnen von uns.
Performance von und mit: Soo eunLee, Franziska Seeberg, Kim Sung Whan (Komposition), Iyo Ahn (Komposition und Gesang) und Sangjin Hong (Percussion)
Interviews mit: Kim Sung Whan, Iyo Ahn, Sangjin Hong, Hojun Hwang, Inwoo Nam, Heemoon Lee, Eunhee Jung und Sori Choi
- in Gwnagju
- Pansori-Darstellerin
- Heemoon Lee
- Heemoon Lee
- Inwoo Nam
- in Gwangju
- Kim Sung Whan
- Sangjin und Kim
- Iyo Ahn
- Sangjin und Iyo
Gefördert durch das Recherche-Stipendium des Goethe Instituts